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In der Stille

Alles wird zum Klang.

Jeder Handgriff, jedes Geräusch, jede Bewegung ist Lied, Gesang. Alles hat seinen Ton. Ich nehme diesen harmonischen Einklang des Vielen auf, schwinge mich ein, werde selber Stille, jede Zelle weit, still, aaah. Entspannung. Pures Sein. Köstlicher als Ambrosia und Nektar. Oder vielleicht ist es das, was damit gemeint ist.

 

Vom Aufnehmen der Sinneseindrücke gelange ich zum Werden der Sinneseindrücke. Ich werde, was ich wahrnehme. Ich bin, was ich wahrnehme mit allen meinen Sinnen, die Grenzen lösen sich auf, waren gar nie da, ich wandle, handle nicht selbst, bin Teil des Ganzen und tue einfach das, was mein Teil ist. Da gibt es nichts zu denken. Und gleichzeitig, dank der Weite, der Stille, der tiefen Entspannung fühle ich die Liebe fliessen, fast greifbar, so klar, so stark. Sie fliesst aus meinen Händen in alles, das ich berühre, sie strömt aus mir aus wie der Blumen Duft. Wohl ist es das Gleiche.

 

Atem holen ist Liebe aufnehmen. Liebe annehmen. So belebend, so köstlich. Ausatmen ist Loslassen und noch weiter werden. Das Leben ist wie Schweben. Ich sehe meinen Körper und doch bin ich es nicht, bin ich nicht auf ihn beschränkt, wie ein Tropf Tinte im Wasser, breite ich mich aus und vermische mich mit allem, vergesse mich und werde zu etwas Neuem, Grösserem, was ich jedoch immer schon war, ich meinte nur ich sei ein Tropfen Tinte.

 

Von gestern im weichen Wasser des Sees zu heute in der zarten Luft im Garten gibt es kaum einen Unterschied. Ich fühle die Luft wie das Wasser um meinen Körper herum und darüber hinaus, fühle die Strömungen, fühle das Kommunikationsmedium, alles ist verwoben, das Leben ist wie ein Teppich, ein immenses Flechtwerk, beweglich jedoch, ewig fliessend, nichts ist begrenzt auf den ihm einst zugewiesenen Platz und wenn dann nur eine Weile.

 

Langeweile gibt es nicht. Es gibt nur weilen, nur sein. Lang oder kurz existieren nicht oder jedenfalls sind sie mir so lang wie breit;) Die Zeit vergeht. Ich meine nicht, dass sie fortschreitet, ich meine, dass sie ganz vergangen ist. Verschwunden. Nie da gewesen.

 

Es gibt nichts zu tun.

Es gibt keine Pflicht.

Das alles ist ein Geschenk.

Dein grösstes Geschenk.

Atme. Danke. Liebe.

 

 


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