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❀ leiden und leiden lassen ❀


Liebe Blütenlesende

 

 

Bitte lasst einander leiden!

 

Vielleicht schüttelt ihr den Kopf, wenn ihr das lest. Aber es ist so wichtig, dass wir das verstehen:

 

Hauptsächlich haben wir in unserer Kultur zwei Wege erlernt, wie man jemandem begegnet, der gerade etwas – für ihn subjektiv - Schweres durchlebt:

 

a) Rationalisieren. Wir sagen ihm, dass es doch nicht so schlimm sei, dass alles vorübergeht oder dass er sich mal nicht so anstellen soll, es gebe ja schliesslich noch viel Schlimmeres.

 

b) Übertreiben und ihn mit Mitleid überschütten: „Oje das ist ja wirklich mega schlimm, oje du Armer, das hast du echt nicht verdient, du tust mir so leid, das Leben ist richtig unfair zu dir, oje oje oje“

 

Beides gilt gemeinhin als „gut gemeint“ und man denkt, dass man damit hilft oder das Leiden des anderen verringert. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Beide Varianten schaden mehr als sie helfen. Und zwar beiden Seiten.

 

 

Denn...wenn wir rationalisieren, erreichen wir, dass die leidende Person ihre Gefühle verdrängt. So wird ihr Leiden nur noch vergrössert, denn mit der Zeit führt solcher Umgang mit Gefühlen zu Depression. Die Person, die die Probleme des anderen rationalisiert und meinte ihm damit zu helfen, wollte damit in erster Linie eigentlich nur sich selbst retten. Und zwar davor, an ihre eigenen schweren Gefühle erinnert zu werden.

Wir schaden uns damit aber selbst genauso, weil wir ja dann ebenfalls verdrängen, was uns berührt und menschlich macht.

 

Anstatt zu verdrängen, sieht sich die leidende Person im Falle von Rationalisierung aber vielleicht im Gegenteil auch dazu gezwungen, ihre Gefühle zu übertreiben, um überhaupt gehört und ernst genommen zu werden. Das schiesst jedoch ebenfalls am Ziel vorbei, sich einfach echt und menschlich zeigen und somit wieder entspannen zu können.

 

Und im Fall b) erreichen wir, dass die Person entweder in Selbstmitleid und Opferhaltung verfällt, was ihre Lebensgeister nur weiter schwächt oder, dass sie ihre Gefühle ebenfalls verdrängt, weil der Mitleidende selbst so in Mitleid und Gejammer versinkt, dass man nun fast ihn bremsen muss, anstatt weiter nach sich selbst sehen zu können (man sagt dann gemeinhin sowas wie: „ja nein, so schlimm ist es auch wieder nicht“). Auch hier hilft die „helfende“ Person nicht wirklich. Sie lässt das Leiden des anderen nicht an sich heran, weil sie nicht an ihre eigene schwache Seite erinnert werden will.

 

Hätten wir nicht so eine Ablehnung gegen unsere eigenen Gefühle, könnten wir uns einfach menschlich berühren lassen vom Leiden unseres Nächsten und DAS wäre die beste Hilfe, die wir einander geben können.

Indem wir uns berühren lassen, teilen wir unser Menschsein miteinander. Wir zeigen einander: „Ich kenne und verstehe dein Leid, du bist nicht allein. Es ist vollkommen menschlich und ok dass du dich so fühlst. Ich sehe dich und bin bei dir.“

 

 

Die anderen Vorgehensweisen sind kalt und abweisend. Wir tun so, als berühre es uns nicht, als habe es nichts mit uns zu tun. Oder stellen den anderen als armes, schwaches Opfer hin (und uns selbst somit als den Starken, dem so etwas nicht passiert). So geben wir dem Leidenden endgültig das Gefühl allein, dumm, falsch und/oder von der Welt verlassen zu sein.

 

Einfach frei leiden, das ist in unserer (alten) Gesellschaft schier unmöglich.

 

Lasst uns die neue Welt leben, indem wir es einander erlauben, unsere Gefühle im Beisein von anderen frei fliessen zu lassen. Indem wir anerkennen, dass wir alle Menschen sind und alle im gleichen Boot sitzen.

Ohne unsere menschlichen Gefühle verdrängen oder übertreiben zu müssen, sind es einfach Gefühle, die durch uns hindurchfliessen, wie Wasser, das uns hernach gereinigt, erfrischt und geheilt zurücklässt.

 

 

Alles Liebe.

Suva

 

 


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