Wir haben nur den Drang, jemanden, der Hass in uns auslöst, weghaben oder gar auslöschen zu wollen, solange wir das Gefühl von Hass als existentiell bedrohlich empfinden und daher
zutiefst ablehnen.
Wenn wir dem Hass in uns einfach seinen Raum geben, indem wir erkennen, dass uns das heute nicht mehr unsere Existenz bedroht, hört der damit verbundene Stress in uns auf. Denn das Problem war nie der Hass an sich, sondern unser Krieg gegen ihn.
Hassen an sich ist weder verkehrt noch gefährlich. Auch Hass ist einfach eine Emotion, die so schnell weiterzieht, wie sie gekommen ist – wenn man sie denn lässt! Gefährlich bzw ungesund wird es, wie mit allem, erst dann, wenn wir dieses Gefühl in uns aus oben genannten Gründen nicht erlauben können, wenn wir es unterdrücken, so dass wir zwanghaft alles und alle aus unserem Leben entfernen müssen, die es in uns auslösen.
Aber auch Hass gehört zur menschlichen Erfahrung dazu. Anders gesagt:
Du DARFST hassen!
Hass ist sogar wichtig, denn er zeigt dir, ähnlich wie Wut, wann etwas massiv über deine Grenzen geht. Er hilft dir deine Grenzen zu erkennen und das, was du brauchst, bzw das, was du nicht
dulden kannst in deinem Leben.
Wenn wir uns das Gefühl des Hasses nicht erlauben, erlauben wir uns selbst nicht.
Das ist der Krieg gegen uns selbst, in dem wir seit der Kindheit stecken.
Er ist die Wurzel aller Kriege in der Welt.
Sind wir im Frieden mit dem Gefühl von Hass, das uns ab und an besucht, so wie jedes andere Gefühl, dann müssen wir ihn nicht mehr ausagieren und diejenigen erledigen, die ihn in uns ausgelöst
haben.
*oder zu dem Gefühl, das du am meisten verdrängt hast?
Die Grundaussage dieses Texts trifft grundsätzlich auf jedes Gefühl zu, das du verdrängst, weil du es als existenziell bedrohlich empfindest.